Im Karrieregespräch mit Dieter

Position: Consultant
Projekteinsatz: Elektronik
Eintritt: 2007 - 2010
Ausbildung: HTBLuVA Graz-Gösting (BULME)
Schauen Sie einmal aus dem Fenster. Was sehen Sie?
Einen wunderschönen Abend in Shanghai. Vor mir liegt ein Meer von Hochhäusern, durch das sich Autobahnen schlängeln. Ich wohne im 38. Stockwerk in einem 190 m2 Apartment. Diese Stadt pulsiert, hier trifft sich die Welt.
Sie fühlen sich mit der Stadt verbunden. Und mit der Arbeit?
Ich arbeite immer sehr hart, schon seit meiner Schulzeit. Angefangen mit einer Firma, die Münzzählmaschinen entwickelt bis hin zu einer Firmengründung zusammen mit einem Freund. Ich bin kein „9 to 5“ Mensch. Wenn es das Projekt erfordert, sitze ich auch von 6 Uhr früh bis Mitternacht im Büro. Ein Kunde hat mich einmal bei einem Meeting mit einer Cruise Missile verglichen. Wenn ich auf ein Ziel programmiert bin, treffe ich es auch.
Die Projekte von denen Sie erzählen sind alle im Bereich Elektronik. Gibt es in Ihrem Lebenslauf auch eine andere Seite?
Neben meinem Beruf hatte ich immer wieder Projekte in der Gastronomie. Vom Türsteher bis zur Leitung einer Diskothek in Kärnten. Hier habe ich die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Menschen kennen gelernt. Vor allem an der Tür einer Diskothek lernt man es Leute zu lesen. Dieses gute Einschätzungsvermögen hilft mir heute bei meinen Projekten. Und selbst in China überlege ich gerade einen Club zu eröffnen.
Wie sind Sie nach China gekommen?
Das kam ungeplant während einer Auszeit in Thailand. Die Firma rief an. Das Projekt in China bräuchte maximal zwei bis vier Wochen Unterstützung. Daraus wurden inzwischen zweieinhalb Jahre. Ich habe mir hier ein gutes Netzwerk aufgebaut und gerade einen Vertrag für weitere drei Jahre unterschrieben.
Sie hatten zuvor lange bei IVM gearbeitet. Profitieren Sie davon noch?
Damals habe ich IVM schweren Herzens verlassen. IVM ist für mich ein toller Arbeitgeber, der sich um seine Mitarbeiter_innen kümmert. Besonders die Schulungen waren für mich sehr interessant und wichtig. Praxisnahe mit motivierten Trainern, die viel Wissen mit persönlichen Erfahrungen kombinieren. Und das IVM Team, mit dem ich noch gerne Kontakt halte.
Man kann sagen, dass Sie Karriere gemacht haben. Was bedeutet für Sie Karriere?
Karriere? Eine schwierige Frage. Für mich ist es sehr notwendig, einen kontinuierlichen Fortschritt zu haben. Doch auch wenn ich sehr gerne arbeite, ist für mich meine Familie wichtiger. Ein Meeting kann noch so bedeutend sein, bei familiären Problemen wird es abgesagt.
Was sind Ihre nächsten Ziele?
Als ich jung war wollte ich arbeiten und das Leben ab 40 genießen. Seit China mache ich keine langfristigen Planungen mehr, denn es ändert sich ständig etwas. Gerade in der aktuellen Weltsituation. Eine Anfrage aus San Francisco habe ich bereits ausgeschlagen. Shanghai gefällt mir. Es liegt mir am Herzen, meine laufenden Projekte erfolgreich abzuschließen und den Arbeitgeber zufrieden zu sehen.
Zieht es Sie auch wieder nach Österreich?
Natürlich habe ich auch Heimweh nach Österreich. In 3-5 Jahre sollte es wieder Richtung Heimat gehen. Auch wenn es schwierig wird, sich nach einer 25 Millionen Stadt wie Shanghai, wieder an eine Stadt in Österreich zu gewöhnen. Jetzt stehen meine Freundin und ihr Kind im Vordergrund. Und wie ich schon geplant hatte, in Ruhestand gehen und das Leben genießen. Mit 70, vielleicht.
Ihr Tipp für zukünftige Consultants?
Auf jeden Fall Ausbildungsprogramme in Anspruch nehmen. Hier hat man wirklich die Möglichkeit, nicht nur trockene Theorie zu erfahren, sondern von bereits erlebten Situationen zu profitieren. Es bietet immer Möglichkeit, vergangene und aktuelle Probleme anzusprechen umso eventuell eine Lösung zu finden. Sich weiterzubilden ist extrem wichtig.
Herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!